Der Hueber Verlag im Wandel der Zeit
Über 100 Jahre Freude an Sprachen
1921 – Verlagsgründung
Max Hueber gründet den Max Hueber Verlag. Seit 1911 ist er Inhaber der Universitätsbuchhandlung in der Münchener Amalienstraße, direkt gegenüber der Ludwig-Maximilians-Universität.
Die Nähe zur Wissenschaft ist von Anfang an in der Buchhandlung zu spüren. Das Sortiment umfasst alles, was an der Universität gelehrt wurde, sowie hochwertige Belletristik.
1922 – Erste Lehrwerke
Mit dem bekannten Romanisten Helmut Hatzfeld entwickelt Max Hueber das erste Projekt zur Interpretation französischer Texte. Aus dem Bereich der Romanistik kamen auch die nächsten Autoren des jungen Verlages. Ende der 20er Jahre wurden Theologie und Philosophie als weitere Verlagsgebiete hinzugenommen: Geschichte, Philosophie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Staatsbürgerkunde, Volkswirtschaftslehre und mit einem Schwerpunkt Theologie.
1943 – Kriegsjahre
Bis zum Zweiten Weltkrieg entwickelt sich der Max Hueber Verlag mit seinen umfangreichen Verlagsaktivitäten zu einem der renommierten Verlage Münchens und im deutschen Hochschulwesen. Das Verlagsprogramm umfasst mehrere Hundert Titel.
Die Machtergreifung der Nazis macht auch dem Max Hueber Verlag zu schaffen. Zwar hat das solide und fundiert geführte Haus die Turbulenzen der Weltwirtschaftskrise gut überstanden und das Programm weiter ausgebaut, sieht sich nun aber den Gleichschaltungsprogrammen durch den nazifizierten Staat ausgesetzt. Wichtige Beiträge jüdischer und aus anderen Gründen missliebiger Autoren können nicht mehr erscheinen. Max Hueber verlegt nun Bücher aus dem Gebiet der katholischen Theologie. Der Krieg fordert seinen Tribut. 1943 wird der gesamte Verlagsbestand zerstört. Bis 1949 ruht die Verlagsarbeit.
1949 – Nachkriegszeit und Wiederaufbau
Max Hueber, inzwischen 65 Jahre alt, zieht sich aus dem Buchgeschäft zurück. Ilse Hueber, seine Tochter, beginnt nach der Währungsreform von 1948 mit dem Wiederaufbau von Buchhandlung und Verlag. 1948 und 1949 lassen sich zunächst nur ein paar wenige Neuerscheinungen finanzieren. Ernst Hueber beginnt eine Buchhändlerlehre in der eigenen Buchhandlung. Glücklicherweise ist das Handlager mit den alten Titeln noch vorhanden, was in den frühen Aufbaujahren hilfreich ist. 1950 übernimmt Ernst Hueber den Verlag und Ilse die Buchhandlung.
1955 – Deutsch als Fremdsprache
Die Deutsche Sprachlehre für Ausländer von Dora Schulz und Heinz Griesbach ist ein Meilenstein in der Verlagsgeschichte: Das erste Kapitel für den erfolgreichen Verlagszweig Deutsch als Fremdsprache ist geschrieben.
Ernst Hueber ist maßgeblich an der Entwicklung des Goethe-Instituts beteiligt. Die Vermittlung der deutschen Sprache wird zum zentralen Anliegen von Hueber.
1964 – Neue Ziele für die Erwachsenenbildung
Mit Hueber beginnt ein neues Zeitalter im Fremdsprachenunterricht für Erwachsene: weg von unverbindlichen Hobbykursen, hin zu einem curricular fundierten System von Lernkursen, die zu konkreten Lernzielen führen. Zusammen mit dem Volkshochschul-Verband entwickelt der Verlag ein durchdachtes System für zielorientiertes Lernen. Die Lehrwerksreihe ... für Sie folgt dem Lernzielkatalog der neuen VHS-Zertifikate. Das Sprachprogramm des Verlags wächst stetig.
1970 – Umzug nach Ismaning
Der ständige Ausbau des Verlagsprogrammes erfordert personelle und räumliche Erweiterung. Das Stammgebäude in der Amalienstraße wird für das umfangreiche Programm zu eng. Der Max Hueber Verlag zieht in ein neues Verlagsgebäude nach Ismaning. Dort ist nun alles unter einem Dach: sämtliche Abteilungen des Verlags einschließlich der Auslieferung.
1972 – Sprachen der Welt - Hueber
Hueber, nun einer der größten Sprachverlage der Welt, begegnet den Herausforderungen des sich schnell verändernden Marktes durch eine Vielzahl von Neuerscheinungen. Die Hueber Hochschulreihe bringt es in wenigen Jahren auf Dutzende von Titeln.
Das vollkommen neuartige, breit ausgebaute Deutsch 2000 wird in kurzer Zeit zum Marktführer. Der Verlag veröffentlicht nun fachsprachliche Kurse, Selbstlernmaterialien, Grammatiken, Übungssammlungen, Methodiken, audiovisuelle Medien und andere Hilfsmittel.
1976 – Informationszentrum Düsseldorf
In Düsseldorf eröffnet Hueber ein Informationszentrum für Lehrer.
1977 – Tod von Ernst Hueber
Auf dem Höhepunkt seines verlegerischen Schaffens verstirbt Ernst Hueber im Alter von 53 Jahren.
Das Unternehmen wird von Ilse Hueber, seiner Schwester, weitergeführt.
1979 – Erweiterung der Verlagsgebäude
In der Max-Hueber-Straße 4 entsteht ein neues Verlagsgebäude mit Informationszentrum.
1986 – In dritter Generation
Michaela Hueber, Tochter von Ernst Hueber, übernimmt als geschäftsführende Gesellschafterin und Verlegerin die Leitung des Unternehmens.
1989-1992 – Deutsch als Fremdsprache boomt
Die Bedeutung des Max Hueber Verlages wächst mit der zunehmenden Zahl an Aussiedlern aus den östlichen Ländern, die die deutsche Sprache erlernen wollen. Gleichzeitig baut der Verlag durch Kooperationen, Firmenbeteiligungen bei ausländischen Partnern und Gründung eigener Firmen im Ausland seine Vorrangstellung aus.
1990 – Gesellschaften und Beteiligungen
Die südeuropäischen Länder Spanien, Portugal, Italien und Griechenland sind sehr wichtige Märkte für Deutsch als Fremdsprache, groß und wichtig genug, um mit eigenen Gesellschaften oder Beteiligungen vor Ort präsent zu sein: Das sind Editorial Idiomas in Madrid, Alma Edizioni für Italienisch als Fremdsprache in Rom und Florenz, wie auch Hueber Hellas in Athen.
1991 – Verlag für Deutsch
Der Verlag für Deutsch, seit 1987 mit seinem hoch spezialisierten Angebot in den Bereichen Grammatik, Selbstlernen und Zusatzmaterialien in Ismaning ansässig, gehört jetzt zu 100 Prozent zur Hueber-Gruppe.
1993 – Informationszentrum München
Eröffnung eines Informationszentrums in München, in unmittelbarer Nähe des Goethe-Institutes.
1994 – Geschäftsführerwechsel
Der langjährige Geschäftsführer Roland Schäpers geht in den Ruhestand und Wolf Dieter Eggert übernimmt. Der ehemalige Redaktionsleiter für Naturwissenschaften beim Klett Verlag verlässt den Hueber Verlag von 1998–2002, um danach die Geschäftsleitung erneut bis 2019 zu verstärken.
1996 – 75 Jahre Max Hueber Verlag
Im Jubiläumsjahr gelingt dem Max Hueber Verlag ein ganz besonderer Coup. Nach der bekannten Brandrede vom damaligen Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni nutzen Michaela Hueber und Sylvia Tobias die Gelegenheit, den Bayern-Stars einen Sprachkurs Deutsch und Italienisch an der Säbener Straße zu überreichen.
2000 – Gemeinsam sind wir stark
Seit vielen Jahren schon kennzeichnet dieses Motto die erfolgreiche Zusammenarbeit des Max Hueber Verlags und des Verlags für Deutsch. Mit der Zielvorgabe "Bündelung der Kräfte" und "Ausbau der Marktführerschaft im Segment Deutsch als Fremdsprache" entschließt sich die Unternehmensleitung für eine Konzentration auf die Marke Hueber und integriert den Verlag für Deutsch in den Max Hueber Verlag.
2000 – www.hueber.de geht online
Von da ab wird der Internetauftritt kontinuierlich ausgebaut und heute hat der Verlag insgesamt über 1.500 Internetseiten. In über 100 Lehrwerkservices bietet er Lehrenden und Lernenden umfangreiche Informationen und nützliche begleitende Unterrichts- und Lernmaterialien zu zahlreichen Lehrwerken.
2001 – Hueber polska / Hueber goes E-Learning
Das immense Interesse an der deutschen Sprache in Polen führt zur Gründung eines eigenen Repräsentationsbüros in Warschau. Hier werden u.a. landesweit Lehrerfortbildungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache organisiert.
Eine ganz neue Welt des Lernens eröffnet Hueber mit Web Based Training (WBT). In Kooperation mit dem e-learning-Spezialisten bit media entwickelt Hueber Online-Sprachkurse, die das Sprachenlernen attraktiver, flexibler und effektiver machen als das bislang möglich war.
2002 – Innovative Wege
Als erster Verlag integriert der Max Hueber Verlag die Audio-CDs direkt in die Kurs- und Arbeitsbücher, so dass Lerner und Lehrende alle Materialien gebündelt in einem Buch haben.
Mit dem Lehrwerk Linea diretta erlangt der Verlag die Marktführerschaft im Bereich Italienisch, die er mit dem Lehrwerk Espresso noch weiter festigt.
2004 – Konzentration auf das Kerngeschäft
Die Öffnung der Grenzen zu Mittelosteuropa und die Osterweiterung der Europäischen Gemeinschaft führen zu weiteren starken Absatzmärkten für Hueber. An den allgemeinbildenden Schulen im Ausland, vorwiegend jedoch in Mittelost- und Südeuropa, entwickelt sich Deutsch als Fremdsprache neben Englisch zur wichtigsten Fremdsprache. Darüber hinaus werden auch die Lehrwerke für Fremdsprachen – neben Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch auch das weite Spektrum der selten unterrichteten Sprachen – sowohl für Kurse der Erwachsenenbildung als auch für das Selbstlernen kräftig ausgeweitet. Die neuen Lehrwerksgenerationen Schritte und Schritte international entwickeln sich zu den wichtigsten Umsatzträgern im Hueber Verlag.
2005 – 50 Jahre Deutsch als Fremdsprache
2005 steht ganz im Zeichen von Deutsch als Fremdsprache. Mit zahlreichen Aktionen unter dem Motto "Sprachen überwinden Grenzen" gedenkt der Max Hueber Verlag seinem Pionier Ernst Hueber (1923-1977), der 1955 mit der Herausgabe des legendären Schulz/Griesbach einen Meilenstein in dem noch jungen Unterrichtsfach Deutsch für Ausländer setzte. Die Deutsche Sprachlehre für Ausländer, die binnen kürzester Zeit zum Standardlehrwerk und weltweiten Bestseller avancierte, begründete die Erfolgsgeschichte des Verlages als führender Anbieter von Lehrmaterialien im Bereich Deutsch als Fremdsprache.
2006 – Freude an Sprachen – Hueber reloaded: Neue Corporate Identity
Zehn Jahre nach der letzten grundlegenden Änderung tritt der Hueber Verlag mit neuer Dachmarke auf. Eine Weiterentwicklung des Logos, eine eigene Hausschrift und der Slogan „Freude an Sprachen“ bilden die neue Markenarchitektur. Im Zuge des neuen Markenauftritts wurde der Max Hueber Verlag umbenannt in Hueber Verlag. Auf diese Weise soll die Marke Hueber deutlich gestärkt werden.
2010 – Speziell für Universitäten
UniversItalia ist das erste Lehrwerk im Bereich Fremdsprachen, das speziell für Universitäten entwickelt wurde.
2011 – Das Jahr der Jubiläen
Der Verlag feiert 90 Jahre Hueber Verlag und 25 Jahre Verlagsleitung durch Michaela Hueber.
2012 – Hueber Digital
Digitale Unterrichtspakete, interaktive Kursbücher und Materialien für Moodle festigen die führende Rolle des Verlags im Bereich Methodik/Didaktik.
2013 – Von Ismaning nach München
Der Verlag kehrt 2013 in seine Gründungsstadt in ein neues, modern renoviertes Bürogebäude in München Moosach zurück.
Alle Konferenzräume im Haus werden nach Familienmitgliedern der Familie Hueber benannt, die über Jahrzehnte hinweg den Verlag entscheidend geprägt haben.
2014 – Zusammenschluss
Hueber übernimmt das Verlagsportfolio der digital publishing AG und erweitert so das Sortiment um preisgekrönte Sprachlernsoftware, Audiokurse und Hörbücher.
Neue Wege geht der Verlag auch beim Thema Distribution: Der Verlegerdienst München übernimmt die komplette Auslieferung des Hueber-Programms.
2015 – Hueber goes digital
Der Marktplatz für digitale Ausgaben unserer Lehrwerke heißt Schooltas. Auch über weitere Portale wie BlinkLearning in Spanien, scuolabook in Italien oder digi4school in Österreich können Lernende anstatt mit Buch mit Laptop oder Tablets mit unseren Lehrwerken arbeiten und lernen.
2016 – Deutsch als Fremd-/Zweitsprache
erlebt einen nie dagewesenen Boom. Die Reihe Erste Hilfe Deutsch wird aus der Taufe gehoben und leistet einen wertvollen Beitrag bei der sprachlichen Erstorientierung für Flüchtlinge und Asylsuchende in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit zahlreichen innovativen Unterrichts- und Übungsmaterialien und neuen Kooperationspartnern, u. a. mit den Maltesern und Volunteer Vision, baut Hueber seine Position als DaF-/DaZ-Spezialist weiter aus.
2017 – Die Fremdsprachen stehen im Fokus
Ein neuer Markenauftritt sorgt im Selbstlernbereich für ein frisches und modernes Erscheinungsbild.
Mit Impresiones und Universo.ele liegen neue Spanischlehrwerke vor, die mit der großen Marketingkampagne „Español con Hueber“ auf Social Media und live in mehreren Großstädten im Rahmen von Spanischkonferenzen mit namhaften Referenten zelebriert werden. Hier ein kleiner Einblick in den damaligen Vortrag von Dr. Francisco Mora Teruel:
Dr. Francisco Mora Teruel: NEUROEDUCACIÓN, Congreso de Español de Hueber 2017
2018 – Hueber Austria
Hueber Austria wird gegründet und hat seinen Standort in Wien.
Die weltweite Nachfrage nach digitalen Lern- und Unterrichtsmaterialien steigt. Neben interaktiven Digitalausgaben sind erweiterte Augmented-Reality-Apps, interaktive Zusatzübungen sowie neue On- und Offlinelösungen verfügbar. Das Digitalgeschäft wird stetig weiter ausgebaut.
2019 – Wechsel in der Geschäftsführung
Zum 1. April 2019 wurden Marion Kerner und Sylvia Tobias in die Geschäftsführung berufen, die sie gemeinsam mit Michaela Hueber wahrnehmen. Herr Wolf Dieter Eggert geht in den wohlverdienten Ruhestand, bleibt aber beratend an Bord.
2020 – Blended. Präsenz. Online
Im Pandemiejahr setzt der Verlag mit seiner neuen Medienplattform Hueber interaktiv Zeichen: Mit mehr als 300 digitalen Titeln können Lehrende ihre Schüler:innnen jetzt online unterrichten. Zeitgleich erscheint mit Momente das erste intermediale DaF-Lehrwerk des Verlags. Die Hueber-Webinare unterstützen tausende Lehrkräfte auf der ganzen Welt dabei, sich auf dem Terrain der digitalen Welt des Unterrichtens sicher zu bewegen.
2021 – Das Jubiläumsjahr
100 Jahre und kein bisschen greise – titelt das Grußwort der Verlegerin Michaela Hueber. Seit 100 Jahren beweist der Verlag, dass er Entwicklungen und Trends in der Fremdsprachenvermittlung sensibel wahrnimmt und in die Contententwicklung einfließen lässt.
Die neue Lehrwerksgeneration ist zugleich digital und analog konzipiert.
Kooperationen mit Edtec-Unternehmen stärken die Marktstellung.
2022 – Wechsel der Geschäftsführung im Bereich Programm
Marion Kerner verlässt den Verlag, um sich neuen privaten Herausforderungen zu stellen. Über 20 Jahre hat sie den Bereich Deutsch als Fremdsprache entscheidend mitgeprägt, zunächst als Lektorin, dann als Programmbereichsleiterin Deutsch als Fremdsprache und zuletzt als Geschäftsführerin für den Bereich Programm.
Neues Mitglied der Geschäftsleitung für den Bereich Programm wird Christiane Heidrich. Viele Jahre war sie beim Stark Verlag als verlegerische Geschäftsführerin und anschließend beim Cornelsen Verlag als Bereichsleitung Deutsch, Latein, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften tätig.
Sylvia Tobias ist weiterhin Geschäftsführerin für den Bereich Marketing und Vertrieb. Michaela Hueber bleibt geschäftsführende Gesellschafterin, die die Ressorts Personal, IT und Finanzen verantwortet.